Abenteuer auf Korsika: Klettererlebnis an der sonnigen Südwand von A Vacca

Es ist Oktober und wir sind in Korsika – die Insel der Schönheit. Die Wahl für unseren Urlaub fiel auf diese besondere Mittelmeerinsel, da sie die perfekte Kombination aus Meer und Bergen bietet. Und was sollen wir sagen außer einfach ÜBERWÄLTIGEND. Wir haben uns sofort in die Insel verliebt. So wild – so schön.

Mit unserem Camper fahren wir Richtung Süd-Osten zu unserem ersten Klettergebiet, welches wir ins Auge gefasst haben. Im Oktober ist es nicht mehr so einfach Campingplätze zu finden, da die meisten Ende September bzw. Mitte Oktober ihre Türen schließen. Es gibt jedoch ein paar Campingplätze, die weiterhin geöffnet haben. Gegen Abend kommen wir auf dem Campingplatz U Ponte Grossu an. Ca. 1km davor gibt es ebenfalls einen Campingplatz der ganzjährig geöffnet hat – wir haben uns jedoch für U Ponte Grossu. entschieden, da er näher an den Klettergebieten liegt. Manche sind sogar fußläufig erreichbar. 

U Ponte Grossu, nur etwa 10 Kilometer vom Klettergebiet A Vacca entfernt, ist der perfekte Platz für Outdoor-Enthusiasten. Der Check-in ist unkompliziert, und auch im Oktober gibt es reichlich Stellplätze. Egal, ob ihr spät ankommt, hier findet ihr immer ein Plätzchen.

Der Platz bietet großzügige Stellflächen direkt am Fluss, sowohl sonnige als auch schattige Bereiche, und makellose Sanitäranlagen. Für 32 Euro pro Nacht (zwei Personen, Van und Strom) bekommt man hier viel geboten. Auch das kostenlose WLAN ist ein Plus, um Erlebnisse direkt zu teilen oder weitere Ausflüge zu planen.

Nach unserer ersten Nacht fahren wir um die Mittagszeit zu unserer ersten Kletterwand in diesem Urlaub – und auch zu der ersten Kletterwand meiner anstehenden Kletter-Karriere😊. Es geht ca. 10km eine wunderschöne, kurvige und teilweise schmale Straße mit atemberaubender Aussicht entlang. Wir wissen garnicht, wohin wir unsere Blicke zuerst richten sollen. Die Natur hier ist einfach WOW. Den Kletterort nennt man übrigens A Vacca – so heißt auch der Fluss, der sich durch das Tal zieht.

Vom Parkplatz aus (41.82354 N/9.26225E) gehen wir ca. 1,5km die Straße zurück bis wir in einer Haarnadelkurve rechts in das Gebüsch abbiegen. Der erste Teil des Weges fühlt sich etwas an wie in einer Märchenlandschaft, da die Bäume über uns eine Art Durchgang bilden. Als wir dieses Wegstück verlassen staunen wir ein weiteres Mal: es eröffnet sich uns eine atemberaubende Aussicht auf das Gebirge, welches an die Dolomiten erinnert. PS: Der Zustieg dauert ca. 30 Minuten vom Parkplatz.

Nun erblicken wir auch schon die Kletterwand – eine Südwand, die im Oktober perfekt in der Herbst-Sonne zu erklettern ist. Es waren bereits einige Kletterer an der Wand, die insgesamt 16 Routen lassen aber genug Platz für alle 😊

Für mich war es wie gesagt das erste Mal, dass ich Seilklettere. Matthias hat mir alles erklärt und das hat ein anderer Kletterer mitbekommen. Er ist gleich zu uns gekommen und meinte, er bleibt bei mir stehen, während ich Matthias sichere, damit ich mich wohler fühle – LIEBEN WIR!!!!!

Wir haben zuerst die Route Albitru (4c) gemacht – diese sind wir ein paar mal durchgegangen, damit ich ein Gefühl fürs Sichern und fürs Klettern bekomme.  Danach ging es rechts daneben mit der Listincu (5a) weiter. Bei der Schlüsselstelle war für mich aber Ende. Ich habe es zweimal probiert, aber ganz nach oben ging es für mich dann nicht mehr. Aber auch das gehört zum Klettern dazu: Geduld und die Bereitschaft, die eigenen Grenzen zu akzeptieren.

Für Kletterneulinge, jene, die sich in einem neuen Schwierigkeitsgrad versuchen wollen, oder auch bereits Fortgeschrittene Kletterer ist die Südwand in A Vacca ideal. Mit einem 40-Meter-Seil kommt man gut aus, und die Routen bieten eine tolle Bandbreite von 4c bis 6c (französisch). Der Zustieg von etwa 30 Minuten sorgt schon für die erste Aufwärmphase, bevor es an die Wand geht.